Zum Tag der Milch am 01.06.2016: Die Geschichte eines Opfers der Milchproduktion mit Happy End

Bulli

Mutterliebe – Eine Geschichte von einem geretteten Bullen

Ben

Auf einer grünen Wiese wurde an einem sonnigen Tag ein kleines Kälbchen im Schutz einer Kuhherde geboren. Seine Mama war überglücklich, als sie ihren neugeborenen Sohn erblickte. Sie leckte ihn liebevoll ab und umsorgte ihn fürsorglich. Schon nach wenigen Minuten schaffte es das kleine Baby auf wackeligen Beinen zum Euter der Mutter zu gelangen. Sie leckte ihm zärtlich über den Rücken, während er seine erste Muttermilch trank.

Doch plötzlich wurden die anderen Milchkühe unruhig, denn sie hörten von weitem den Traktor des Bauern kommen. Auch die neu gewordene Mama fing unruhig an zu muhen und versuchte ihr Liebstes weg zu locken, denn sie ahnte, was passieren würde. Bisher durfte noch nie eine Kuhmutter ihr Baby behalten und auch ihr wurden schon zwei Kinder entrissen.

Sie versuchte mit ihrem neugeborenen Sohn zu flüchten, um ihn in Sicherheit zu bringen. Aber der Kleine war einfach noch so wackelig auf den Beinen, dass er immer wieder ins hohe Gras fiel. Schließlich hatte der Bauer sie eingeholt, er war diesmal nicht allein. Bewaffnet mit einer Mistgabel ging er auf die Mutterkuh zu und schaffte es nach einigen Schlägen sie von ihrem Kind zu trennen. Zwei andere Menschen packten ihren Sohn und ließen ihn im Traktoranhänger verschwinden.

Nachdem der Traktor die Weide verlassen hatte, rannte die Mutter ihrem schreienden Kind hinterher und versuchte durch den Stacheldrahtzaun zu kommen, doch es gelang ihr nicht. So schrie sie noch tagelang nach ihrem geliebten Kind und selbst nachts hörte man die verzweifelten Rufe der Mutter. Doch ihre Rufe wurden einfach ignoriert. Denn sie war eine Milchkuh und wurde Tag für Tag an eine Melkmaschine angeschlossen, damit die Menschen ihre Milch bekamen. Damit der Milchfluss nicht versiegte, wurde sie Jahr für Jahr geschwängert und bekam ein Kind, das man ihr jedes Mal sofort nach der Geburt wegnahm.

Nachdem das kleine Kälbchen auf dem Bauernhof angekommen war, wurden ihm als erstes mit einer Zange zwei Ohrmarken in die Ohren gestanzt, was ihm sehr weh tat. Ab jetzt war er nur noch ein Produkt mit der Nummer 01708. Er wurde ganz allein in einKälberiglu_swe kleine Box gesperrt und bekam nur künstlichen Milchersatz aus einem Plastikeimer zu trinken. Doch er wollte zu seiner Mama und hatte große Angst.

Schon nach zwei Wochen wurde er verkauft und mit einem LKW zu einem Bullenmastbetrieb gebracht. Dort wurde er zusammen mit anderen männlichen Kälbern in eine Bucht gesperrt, die nur aus Beton und großen Eisenstäben bestand. Und auch der Boden war nur aus Beton.

Kalb Nr. 01708 hatte nie die Möglichkeit zu rennen oder mit den anderen Jungs auf der grünen Wiese zu spielen oder sich einfach nur die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Er war fast sein ganzes Leben lang eingesperrt in einen Käfig aus Beton und Stahl. Denn er sollte genau wie die anderen möglichst schwer werden und je schneller sie zunahmen, desto höher war der Gewinn für den Bauern.

Als Bulle Nr. 01708 über 800 kg wog und damit sein Mastgewicht erreicht hatte, sollte auch er, genau wie alle anderen unschuldigen Bullen, im Schlachthof getötet werden. Denn männliche Rinder geben keine Milch und sind somit für die Milchgewinnung nutzlos.

Doch er hatte großes Glück und wurde gerettet. Sein Weg endete nicht auf dem Schlachthof, sondern stattdessen auf dem Erdlingshof. Hier hat er jetzt ein sicheres Zuhause, wo er mit neuen Freunden in Frieden leben kann. Denn mit den anderen Rindern vom Erdlingshof hat er bereits dicke Freundschaft geschlossen. Gemeinsam toben sie über die Wiesen und genießen das Leben in vollen Zügen.

DieDreiRinder

Ben hatte Glück und wurde gerettet. Doch die meisten seiner Artgenossen sterben nach einem langen Leidensweg im Schlachthof. Wenn Sie Tieren helfen möchten, greifen Sie auf tierfreundliche Alternativen zurück. In vielen Supermärkten gibt es zahlreiche Alternativen für Milch- und Fleischprodukte. Leckere Rezepte und Anregungen finden Sie hier.