Im dritten und letzten Teil erfahren Sie heute, wie der neue Erdlingshofbewohner gerettet wurde.
Als „Ferkel Nummer 0187“ achtundzwanzig Tage alt wurde, erlebte es den traurigsten Tag seines Lebens. An diesem Tag gingen die Stalltüren auf und es hörte die lauten Geräusche eines LKW.
Seine Mutter fing sofort an unruhig zu schreien und versuchte sich mit aller Kraft aus ihrem eisernen Käfig zu befreien, denn sie wusste noch genau was mit ihren vorigen Kindern passierte, als der LKW kam.
„Ferkel Nummer 0187“ bekam große Angst und versuchte sich unter seiner Mutter zu verstecken. Seine Mutter kämpfte so sehr und versuchte den Käfig, in dem sie sich kaum rühren konnte, mit aller Kraft zu durchbrechen. Doch ihr Kämpfen half nichts – gegen die Eisenstangen hatte sie keine Chance.
Wie auch seine Geschwister und all die anderen kleinen Ferkel im Stall wurde „Ferkel Nummer 0187“ vor den Augen seiner Mutter gepackt und den langen Flur entlang Richtung LKW getrieben. Seine Mutter wusste, dass sie ihr Kind nie wieder sehen würde und schrie und tobte vor Schmerz.
Kaum waren alle Ferkel auf dem LKW, setzte sich dieser auch schon in Bewegung. Sie hatten große Angst und drängten sich dicht zusammen, sie waren den Temperaturunterschied nicht gewohnt und froren sehr. Nach vielen Stunden Kälte auf der Autobahn kamen sie in einen Mastbetrieb. Dort wurden sie wieder vom LKW herunter getrieben und eingesperrt.
In dem großen Gedränge hatte „Ferkel Nummer 0187“ seine Geschwister verloren. Jetzt fehlte ihm nicht nur seine Mutter, sondern auch seine Geschwister. Trauer und Langeweile quälten ihn, während er stundenlang auf dem harten Betonboden lag, von dem er wunde Stellen bekam.
Schon nach wenigen Tagen musste „Ferkel Nummer 0187“ seine Reise weiter fortsetzen, diesmal musste er aber den Weg ganz allein gehen. Er wurde in eine kleine Kiste gepackt und hatte dabei Todesangst, denn er wusste nicht, was die Menschen mit ihm vorhatten.
„Ferkel Nummer 0187“ landete als Überraschung auf einem Geburtstagstisch. Jedoch konnte es dort nicht bleiben und so sollte es wieder zu dem Mastbetrieb zurück, was sein sicheres Ende als Spanferkel bedeutet hätte.
Doch „Ferkel Nummer 0187“ hatte Glück: Die Beschenkte hatte ein großes Herz und wollte nicht, dass es getötet wird. Sie kämpfte um das Leben des kleinen Ferkels und so kam es dazu, dass es auf den Erdlingshof kam. Hier lebte es sich gut ein und fand in Totoro, Prinz und Bonnie schnell neue Freunde. Auf dem Erdlingshof hat „Ferkel Nummer 0187“ ein sicheres Zuhause gefunden und kann dort bis an sein Lebensende bleiben! Ein seltenes Glück für ein Lebewesen, das als sogenanntes Nutztier mit einer Nummer geboren wurde.
Bildquellen:
Patrick Sabatkiewicz (flickr) o.l.
Johannes Jung (Bild aus einer Mastanlage) o.r.
Erdlingshof (das neue Zuhause des kleinen Erdlings)