Abschied von Gina

Gina wurde zusammen mit ihrer Leidensgenossin Carola letztes Jahr im August aus einem Betrieb mit vielen Tausend Hühnern gerettet. Alle Hühner aus dem Stall, wo die beiden lebten, wurden am nächsten Tag „ausgestallt“ und zum Schlachthof gefahren.

„Ausstallen“ ist eine nette Umschreibung für einen meist sehr brutalen Vorgang: Die Hühner werden von sogenannten Fangkolonnen eingefangen und zu mehreren in kleine Transport-Kisten gesteckt. Dabei wird oft sehr roh vorgegangen, denn natürlich spielt Zeit eine große Rolle und alles muss schnell gehen. Knochenbrüche sind dabei leider keine Seltenheit.

Gina hatte leider nur wenige Monate in Freiheit, aber die hat sie in vollen Zügen genossen. Sie wurde umsorgt und konnte ein sehr freies Leben führen, denn unsere Hühner können sich auf dem gesamten Grundstück frei bewegen. Nur zum Schlafen ziehen sie sich am Abend in ihr Haus zurück.

Gina war Anfang des Monats schon einmal auffällig, wurde behandelt und es schien ihr zunächst wieder besser zu gehen. Doch dann ging es ihr wieder schlechter und beim Ultraschall wurde eine Umfangsvermehrung festgestellt. Sie wurde sofort operiert und es konnte eine große Menge Eimasse herausgeholt werden. Gina hat den OP-Verlauf zunächst gut überstanden, ist aber leider nicht wieder aus der Narkose aufgewacht. Sie starb, wie schon vor ihr viele Hühner bei uns, an den Folgen des vielen Eierlegens.

Liebe Gina, leb wohl und komm gut über die Regenbogenbrücke.

Foto: Frieda